Auf der Mauer - Mutianyu

Samstag, 22.11.2008. Um 9 Uhr machen wir uns im am Tag zuvor klargemachten Taxi auf ins ca. 85 km entfernte Mutianyu auf. Ja, richtig gelesen TAXI! 85 km ist eine sehr legitime Taxistrecke und der nette "illegale" oder sagen wir lieber freischaffende Taxifahrer, der zu der Gruppe von Fahrer gehört, die immer am Unigelände rumlungern und dich noch günstiger als die regulären Taxen fahren wollen, hat uns 6 für einen unschlagbaren Preis in seinen Kleinbus hin- und zurück gebracht. Nach 1,5 Stunden Fahrt waren wir da und vor uns lag sie - die Mauer. Auf Pekinger Seite herrschte Smog vor, aber der Blick von der Mauer ins Hinterland zeigte eindeutig besseres Wetter.

Rein in die Gondel und los!

Die Mauerteile um Mutianyu stammen größtenteils aus dem 6ten Jahrhundert. 1989 wurde ein 2,5 km langes Stück unter anderem mit Deutscher Unterstützung der Firma Henkel restauriert. Mutianyu zählt noch zu den touristischen Teilen der Mauer, allerdings fand ich es sehr erträglich. Rund um die zwei Gondelstationen herrschte zwar geschäftiges Treiben, aber sobald man ein Stück weiterging, und vorallem auf dem nicht mehr restaurierten Teil, war man allein. Und damit meine ich wirklich ALLEIN! Ruhe und ein fantastischer Ausblick waren der Dank für die vielen Stufen nach oben.


Wir haben uns mit Sicherheit nicht die spannendste Jahreszeit für einen Mauerbesuch ausgesucht, aber ich muss sagen, dass auch die kahlen Bäume und die braun-grautöne ihren Reiz hatten.

Die Stufen waren im übrigen sehr unterschiedlich in ihrer Höhe, Breite und der Neigung. Manchmal hat man beim Heruntergehen das Gefühl bekommen man würde sich extrem stark zurücklehnen während des Abstiegs!

Nach vier Stunden wandern haben wir uns dann mit einer rasanten Abfahrt in der Sommerrodelbahn belohnt! Ein riesen Spaß nur das alle Chinesischen Wachmänner, die selbstverständlich in jeder Kurve standen, uns schon immer von Weitem zugerufen haben, dass wir doch langsamer fahren sollen ;-) Wer später bremst fährt länger schnell sag ich da nur und außerdem war ich mir sicher, dass man sich auf die Deutsche Qualität der Rodelbahn verlassen konnte! 




Rein in die Gondel und los. Bei Gondeln muss ich sagen, hab ich immernoch ein komisches Gefühl hier in China. Matthias und ich waren auf jeden Fall heil froh lebend oben angekommen zu sein! Rechts sieht man schon die Rodelbahn auf der es dann später runter ging!

Zwischendurch war es schon verflucht anstrengend!!! Aber was ist schon ein bisschen Anstrengung für das was man am Ende geboten bekommt?! Die nächsten Mauerbesuche sind auf jeden Fall schon geplant! Wenn der erste Schnee gefallen ist sind wir wieder da!

 

Die folgenden Bilder möchte ich gerne ohne jeden Kommentar einfach nur wirken lassen. Ich bezweifle es sowieso, dass ich die passenden Wort finde. Man muss es einfach selbst erlebt haben!